Im globalen Handel haben Unternehmen oft mit Fremdwährungen zu tun und können eine Fakturierung in EUR nicht durchsetzen. Die Entwicklung der Kurse verschiedener Währungen ist oft kaum vorherzusagen und birgt somit einige Risiken für multinational agierende Unternehmen, die damit zu tun haben.
Zur Reduzierung von Währungsrisiken schließen Sie daher Sicherungsgeschäfte mit Banken oder anderen Kontrahenten nach Maßgabe der unternehmenspolitischen Vorgaben. Nicht selten werden hierzu Hedge Ratios definiert, die zur einfachen Orientierung bei der Optimierung der Absicherungsquote für bestimmte Währungen genutzt werden können.
Ein Treasury Management System unterstützt den Corporate Treasury Manager bei der Identifizierung der Devisenrisiken, Ihrer Absicherung, der laufenden Überwachung und Dokumentation. Ziel seiner Handlungen ist i.d.R. ein möglichst geringer Verlust durch Währungskursschwankungen durch Abschluss passender Sicherungsgeschäfte bei niedrigen Transaktionskosten.
Trinity TMS-Funktionen im Überblick
- Darstellung der unternehmensweiten Fremdwährungspositionen
- Befreiung der Tochtergesellschaften vom Devisenmanagement
- Fälligkeitsüberwachung
- Erfassung, Abbildung von Devisengeschäften (Spot, Forward, NDF, Optionen etc.)
- Erweiterte Dokumentation durch Anhängen von Dokumenten oder Link zu DMS
- Bewertung auf Basis automatisch importierter und historisierter Devisenkurse
- Aktueller Hedge Status durch Abgleich mit vorgegebenem Hedge Ratio
- Ermittlung des FX Exposures/Devisenkursrisikos
- Anbindung an Internethandelsplattformen (z.B. 360T, FXAll)
- Trennung Front-/(Middle-)/Back Office, Vier-Augen-Prinzip
- Händler-, Währungs-, Verlustrisiko-Limite
- Simulation verschiedener Kursentwicklungen
- Settlement über definierte Standing Instructions
- Devisen-Netting
- Automatisiertes Matching (z.B. über Finastra, Broadridge)
- Automatische Kontierung und Buchung der Cashflows und Bewertungen
Nutzen
Maximale Transparenz und Risikoreduktion
- Aktuelle Übersicht über unternehmensweite FX-Risikopositionen
- Verbesserte Einschätzung der Auswirkungen einzelner Währungen
- Optimierte Devisenkursabsicherung durch Abgleich mit Hedging Policy
- Währungsdifferenzierte Planung und Simulation
- Flexible Pivot-Analyse und Auswertungen
- Limitüberwachung
Revisionssicherheit:
- Übersichtliche Abbildung aller Devisenpositionen, -cashflows und Kurssicherungen
- Jederzeitige Nachvollziehbarkeit durch Audit Trail und Historisierung der Marktdaten
- Individuelle Berechtigungsprofile für Anwender im Front-/Middle-/Back Office
- Vier-Augen-Prinzip
- Automatisierte Workflows auf Basis vorgegebener Regeln
Zeit- und Kosteneinsparungen
- Darstellung der Währungseffekte und zu vermeidender Verluste
- Optimierung der Absicherung durch Vermeidung von Übersicherung
- Einsparung von Transaktionskosten durch Devisen-Netting
Prozessoptimierung
- Straight Through Processing vom Abschluss der Sicherungsgeschäfte bis zur Verbuchung im ERP möglich
Best Practice
Trinity TMS hilft, die Devisenpositionen zu ermitteln und den Grad der Absicherung laufend zu überprüfen, in dem aus der währungsdifferenzierten Planung die unternehmensweiten Devisenpositionen sowie die bereits abgesicherten Anteile ermittelt und mit dem vorgegebene Hedge Ratio (= von der Gesamtposition abzusichernder Teil) verglichen werden. Bei einer globalen Nutzung fließen natürlich auch die Positionen sämtlicher Gesellschaften ein, so dass Natural Hedges berücksichtigt werden können. Wird eine Untersicherung festgestellt, so sind je nach Dauer der Lücke weitere Sicherungsgeschäfte abzuschließen. Übersicherungen sind u.U. aufzulösen, da diese unnötige Kosten mit sich bringen.
Aus der Exposure-Übersicht lässt sich schnell ermitteln, für welche Währungsposition und Dauer eine Absicherung benötigt wird und das passende Instrument wählen. Sofern die Unternehmen die Währung nicht direkt in Form von Kassageschäften verkaufen, beschränken sich die meisten Unternehmen bei der Absicherung gegen Fremdwährungsschwankungen auf Devisentermingeschäfte, da diese preisgünstig, klar kalkulierbar und einfach nachvollziehbar sind. Sofern sich die Währungskursrisiken auf nicht konvertierbare Währungen (z.B. ARS, KRW oder TWD beziehen, wird auch gerne auf Non Deliverable Forwards (NDFs) zurückgegriffen Von seiner Konzeption her ähnelt der NDF einem Termingeschäft mit dem Unterschied, dass keine Abrechnung in der nicht konvertierbaren Währung erfolgt, sondern. in einer konvertierbaren Währung wie EUR, CHF oder USD abgerechnet. Manchmal kommen im Corporate Treasury auch verschiedene Arten von Devisenoptionen oder Währungs-Swaps zum Einsatz.
Bei der Abbildung, Bewertung, Überwachung der Effektivität und Fälligkeiten unterstützt ein Treasury System und liefert einen schnellen Einblick in die aktuelle Situation. Die Bewertung erfordert den Rückgriff auf aktuelle Marktdaten, die über einen automatisierten Feed von Anbietern wie Infront, Refinitiv oder Bloomberg, den Import von via EBICS von der Bank gelieferten Devisenkursdateien (oder manuelle Erfassung bei wenigen, nicht besonders riskanten Währungen). Die in Trinity TMS hinterlegten Währungskurse werden für Rückschauen historisiert und sind auch für alle anderen Module nutzbar.
Für den Handel lassen sich Händler-, Währungs- oder Verlustrisiko-Limite definieren. Je häufiger ein Unternehmen Absicherungen gegen Devisenkursschwankungen vornehmen muss, desto eher lohnt sich die Nutzung einer Internet-Handelsplattform. Ausgehend von der Exposure-Planung kann der Treasurer seinen Geschäftswunsch zuvor definierten Kreditinstituten mitteilen und erhält umgehend aktuelle Konditionen. Auf Knopfdruck oder durch zuvor definierte Regeln wird das Geschäft mit dem gewünschten Kontrahenten geschlossen, in das Modul „Devisenmanagement“ übertragen und über ein anschließendes automatisiertes Matching bestätigt. Für die Abrechnung gegenüber der Bank kann die Zahl der kostenpflichtigen Settlement-Transaktionen durch ein integriertes Devisen-Netting minimiert werden.
Sämtliche Cashflows aus den Devisengeschäften finden sich umgehend und ohne erneute Erfassung in der Liquiditätsplanung und im Cash Management wieder. Grund- und Sicherungsgeschäfte lassen sich n:m als Bewertungseinheiten zuordnen, deren Effektivität überprüfen und sowohl Cashflows als auch Bewertungen können über das Kontierungsmodul in die automatische Buchung in der Finanzbuchhaltung überführt werden.
Tags
FX Exposure, Devisenmanagement, Devisentermingeschäft, Währungssicherung, Devisenkursrisiko, Risiko Management, Volatilität, Hedge Ratio, Devisenhandel
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Mattijn Bak, Group Treasurer of Vion N.V., Niederlande