Unter Kontraktmanagement soll im Folgenden vor allem das Kredit- und Anlagemanagement von Unternehmen betrachtet werden.
Hat Ihr Unternehmen Finanzierungs- oder Anlagebedarf?
Eine gute Liquiditätsplanung zeigt den Bedarf oder Überschuss an liquiden Mitteln rechtzeitig an. Je genauer die ein- und ausgehenden Zahlungsflüsse Ihrer Höhe und des zeitlichen Anfalls nach prognostiziert werden, desto präziser lassen sich Finanzierungslücken und Anlagezeiträume bestimmen. Durch eine optimierte Planung gewinnt das Unternehmen Zeit, günstige Finanzierungsquellen zu sondieren oder die Renditen verschiedener Angebote zur Geldanlage zu vergleichen.
Finanzierungsbedarf:
In der Regel ist eine Innenfinanzierung günstiger als eine Finanzierung über externe Kontrahenten. Oft genug muss in der Praxis aber auf Kreditinstitute oder andere Kapitalgeber zurückgegriffen werden.
Längerfristige Kredite und Schuldscheindarlehen werden mit mehr oder weniger komplexen Rückzahlungsmodalitäten vereinbart während kurzfristigere Geldmarktgeschäfte als einfach strukturierte Termingelder oder Commercial Papers in Anspruch genommen werden.
Im Gegensatz zur leicht kalkulierbaren Festzinsvereinbarung sind variable Zinsen schwieriger prognostizierbar und werden daher durch Swaps in fixe Cashflows gewandelt oder anders gesichert. Die Zinssicherung befreit aber nicht von der laufende Zinsberechnung und Bewertung des variablen Kredits. Dabei ist die Höhe der Verzinsung nicht nur an einen bestimmten Referenzzinssatz gekoppelt, sondern hängt auch vom Rating des eigenen Unternehmens ab. Financial und Non-Financial Covenants wie z. B. ESG-Kriterien beeinflussen den Preis für die ausgeliehenen Mittel, der noch schwieriger planbar wird, wenn er zudem in Margin Grids gestaffelt wird.
Für die Verwaltung der vielfältigen Cash-Flows und Risiken, die sich aus der Finanzierung ergeben ist ein leistungsstarkes Treasury Management System erforderlich, das verlässliche Berechnungen und Plandaten für die optimale Liquiditätssteuerung liefert. Neben einem aktuellen Bankenobligo ist die Überwachung von Limiten und Kreditlinien für den Corporate Finance Manager von Bedeutung. Dieser möchte wissen, wie viel Finanzierungsspielraum bei einer Bank oder Bankengruppe noch zur Verfügung steht und wie sich der Verschuldungsgrad des eigenen Unternehmens entwickelt. Zudem interessieren die Kapitalkosten, Restlaufzeiten sowie ggf. Bewertungen nach internationalen Standards.
Die aus Finanzgeschäften entstehenden Marktpreisrisiken werden in den Artikeln zum Zinsrisikomanagement und Devisenmanagement behandelt. Informationen zum Avalmanagement und Außenhandelsgeschäfte (Trade Finance) finden Sie, wenn Sie den hinterlegten Links folgen.
Flexible Auswertungen nach Finanzierungsarten, Kapitalgebern und Konsortien, Investitionen und Projekten, Währungsrisiken, Kapital- und Zinsbindungen und der Wunsch nach Simulationen und Szenario-Analysen im Rahmen der umfassenden Finanzplanung überfordern schnell die Möglichkeiten einer Tabellenkalkulation, die weder Audit Trails noch ausreichende Drill-down-Funktionalitäten bieten.
Trinity TMS-Funktionen im Überblick
- Anlage und Verwaltung von Finanzierungsinstrumenten
-
- Geldmarktkredite
- Commercial Papers
- Endfällige Darlehen
- Raten- und Annuitätendarlehen
- Schuldscheindarlehen
- Anleihen, Aktien
- Kapitalmarktfinanzierungen
- Leasing Mobilien/Immobilien
- Externe Kontrahenten und Intercompany-Finanzierung
- Automatische Erstellung von Zins- und Tilgungsplänen
- Automatische Übernahme sämtlicher Cashflows in die Liquiditätsplanung
- Verzinsung fix/variabel, verschiedene Zinsmethoden
- Berücksichtigung von Business Day Conventions und Feiertagskalendern
- Abbildung in beliebigen Währungen
- Darstellung von Syndizierungen/Konsortialkrediten
- Revisionssichere, mehrstufige Bearbeitungs-Workflows
- Portfolio- und Linienzuordnung
- Anhängen von Dokumenten
- Sicherheiten-Verwaltung
- Vielfältige Auswertungsmöglichkeiten
- Sofort einsatzbereite Berichte
- Fälligkeitsradar
- Kontierungsmodul für automatischen Buchungsprozess
Nutzen
Maximale Transparenz und Risikoreduktion
- Aktuelle Übersicht über sämtliche Finanzierungen und Geld-/Kapitalanlagen
- Grundlage für eine optimierte Zinssicherung weltweit
- Flexible mehrstufige Pivot-Analyse
- Limit- und Linienüberwachung
Revisionssicherheit:
- Jederzeitige Nachvollziehbarkeit der Bearbeitung durch Audit Trails
- Historisierung der Geschäfts- und Marktdaten
- Anerkannte Bewertungsformeln, auch unter Berücksichtigung von Bewertungsanpassungen (Credit Value Adjustments)
- Individuelle Berechtigungsprofile für Anwender im Front-/Middle-/Back Office
- Workflows auf Basis vorgegebener Regeln, Vier-Augen-Prinzip
Zeit- und Kosteneinsparungen
- Einfache Erfassung und Verwaltung der Finanzgeschäfte
- Automatisierte Erstellung der Zins- und Tilgungspläne
- Automatisierte Übertragung der Cashflows in Planung und Disposition
- Berücksichtigung von (Bank-)Feiertagen, Wochenenden, Business Day Conventions
Prozessoptimierung
- Abbildung des gesamten Lebenszyklus der Finanzgeschäfte von der Planung über den Abschluss bis zur Rückzahlung und Verzinsung
- Automatische Bewertung und Verbuchung im ERP möglich
Anlagebedarf
Zeigt die Liquiditätsplanung Finanzüberschüsse, die im Betrieb selbst nicht sinnvoll verwandt werden können, ergibt sich die Frage der Geld- oder Kapitalanlage. Geldmarktgeschäfte haben in der Regel eine einfache Struktur und Laufzeiten unter zwei Jahren. Typische Instrumente sind Tages- und Festgelder als sogenannte Termineinlagen. In einigen Ländern zählen auch Certificates of Deposits (handelbare Termingelder), Commercial Papers und Medium Term Notes zu den typischen Anlagen.
Je nach Laufzeit können Medium Term Notes auch zu den Kapitalanlagen zählen. Langfristige Geldanlagen wie Anleihen, Fonds und Aktien sind in Unternehmen eher ungewöhnlich, da dies bedeuten würde, dass es am Finanzmarkt eine höhere Rendite als im eigenen Betrieb zu erzielen gäbe. Einige Unternehmen nutzen die Wertpapieranlage jedoch für die Vorbereitung größerer Investitionen, Übernahmen oder zur Sicherung von Pensionen. Andere verwalten Ihre eigenen Aktien oder Kapitalbeteiligungen an eigenen und fremden Gesellschaften.
Neben dem typischen Liquiditätspuffer zur Absicherung gegen überraschende Zahlungsausfälle steuern Unternehmen so operative und mitunter auch strategische Finanzanlagen, die ebenfalls einem Ausfall-, Zins- oder Währungskursrisiko unterliegen können. In den meisten Unternehmen sind die Anlageformen daher auf wenige, i.d.R. risikoarme Instrumente begrenzt.
In jedem Fall sollten auch Geld- und Kapitalanlagen in einem Treasury System verwaltet werden, da auch deren Zahlungsflüsse die tägliche Disposition und die fortlaufende Liquiditätsplanung beeinflussen.
Trinity TMS-Funktionen im Überblick
- Anlage und Verwaltung von Finanzanlageinstrumenten
-
- Tagesgelder und Termineinlagen
- Commercial Papers
- Anleihen, Zero-Bonds
- Aktien, Fondsanteile
- Externe und interne Kontrahenten (Inhouse Bank)
- Automatische Zinsabrechnung
- Automatische Übernahme sämtlicher Cashflows in die Liquiditätsplanung
- Verzinsung fix/variabel, verschiedene Zinsmethoden
- Berücksichtigung von Business Day Conventions und Feiertagskalendern
- Abbildung in beliebigen Währungen
- Revisionssichere, mehrstufige Bearbeitungs-Workflows
- Portfolio- und Limitzuordnung
- Anhängen von Dokumenten
- Vielfältige Auswertungsmöglichkeiten
- Sofort einsatzbereite Berichte
- Fälligkeitsradar
- Kontierungsmodul für automatischen Buchungsprozess
Best Practice
Gerade in Zeiten steigender Zinsen ist es für Finanzmanager wichtig, die laufenden und insbesondere die auslaufenden Finanzierungen im Blick zu haben. Aufgrund der langen Niedrigzinsphase ist die Sensibilität in vielen Unternehmen gesunken, die COVID-Krise hat unter Umständen die Erträge geschmälert und die Anzahl der Bankverbindungen wurde zur Kosteneinsparung auf ein Minimum gesenkt. Aufgrund dieser Umstände wird der Freiraum für Entscheidungen bezüglich Anschlussfinanzierungen reduziert, was insbesondere unter Zeitdruck zu überhöhten Finanzierungskosten führen kann.
Derartige Situationen können durch die Führung einer Liquiditäts- und Finanzplanung mit entsprechendem Vorlauf vermieden werden:
Ein ausreichender Vorlauf auf der Grundlage vollständiger Informationen hilft nicht nur, den Bedarf an weiterer Finanzierung rechtzeitig zu erkennen, sondern gestattet u.U. auch die Auswahl weiterer Alternativen, z.B. durch die Einholung von Konkurrenzangeboten.
Analog verhält es sich mit Geld- und Kapitalanlagen – auch hier können frühzeitige Anfragen zu Renditeverbesserungen führen.
Ein besonderer Vorteil des Trinity TMS ist, dass Finanzierungen und Anlagemöglichkeiten im Rahmen der Inhouse Bank auch den eigenen Gesellschaften geboten werden können. Lokale Anwender teilen der Zentrale Ihren Bedarf mit und erhalten in der Regel bessere Konditionen als bei externen Kontrahenten. Das zentrale Finanzmanagement behält den Überblick über sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten, kann diese marktgerecht verzinsen und sich extern refinanzieren bzw. die überschüssigen Gelder vorübergehend investieren.
Trinity TMS erzeugt für alle Kredite und Darlehen Zins- und Tilgungspläne, die Bewertung variabler Darlehen erfolgt auf Basis der automatisch importierten Zinssätze, wobei sogar Bewertungsanpassungen (CVA/DVA) Berücksichtigung finden können, die das Marktpreisrisiko um das Ausfallrisiko des Kontrahenten ergänzen. Bei syndizierten Finanzierungen hilft das Treasury Management System, die Beteiligungen im Konsortium zu verwalten.
Sämtliche Cashflows aus den Finanzgeschäften finden sich umgehend und ohne erneute Erfassung in der täglichen Disposition wieder und stehen für zahlreiche Auswertungen zur Verfügung. Kreditverträge können als Dokumente dem Finanzgeschäft angehängt oder aus dem System erzeugt werden, z.B. als Rahmenvereinbarung für Intercompany-Kredite. Kredite können beliebig vielen Portfolios zugeordnet werden, ESG-Kriterien und andere Kennzeichnungen lassen sich individuell vermerken und auswerten.
Zahlungstransaktionen, Zinsen, Abgrenzungen und auch Bewertungen lassen sich über das Kontierungsmodul in die automatische Buchung an die Finanzbuchhaltung überführen.
Tags
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